Sonntag, 20. Mai 2012

7. Übungsaufgabe - Teil 2

Da schon allein die deutschsprachige Version von Wikipedia über 1,4 Millionen Artikel beinhaltet, erscheint mir die Fragestellung, ob Wikipedia an sich in wissenschaftlichen Texten zitiert werden kann/darf/soll, zu breit gefasst. So wie auch Pauschalaussagen über das Internet nicht getroffen werden können, gilt dies auch für Wikipedia als Bestandteil dessen. Die Zitierbarkeit sollte immer am konkreten Einzelfall, d.h. anhand des jeweils einzelnen Artikels geprüft werden.

Die BefürworterInnen eines Wikipedia-Zitierverbots führen meist folgende Kritikpunkte an: mangelnde Qualität, fehlende Qualitätssicherung und unklare AutorInnenschaft. Diese Argumente können aber durch selektive Betrachtung des jeweils einzelnen Artikels entkräftet werden.

Auch wenn die Mehrheit der Artikel aufgrund mangelnder Qualität nicht zitierfähig ist, kann dies nicht verallgemeinert werden. Dies betrifft beispielsweise die AutorInnenschaft, die zwar in den meisten Wikipedia Einträgen nicht ausgewiesen ist, im Einzelfall aber sehr wohl Aufschluss über die Person geben und den/die VerfasserIn sogar als ExpertIn auf dem Gebiet bestätigen kann. Da selbst bei zitierfähigen gedruckten Nachschlagewerken die Qualitätssicherung z.B. in Form eines Peer-Review Verfahrens nicht immer Standard zu sein scheint, wie es Klaus Graf in seinem Beitrag erwähnt, sollte dieser strenge Maßstab auch nicht für Wikipedia angelegt werden.

Ein generelles Zitierverbot von Wikipedia-Artikeln lehne ich ab, erachte jedoch eine eingehende Überprüfung des jeweiligen Artikels als notwendige Bedingung für das Zitieren.

Sollte diese Überprüfung nicht möglich sein, etwa aufgrund der fehlenden Kompetenz eines kritischen Umgangs mit Quellen, ist von der Zitierung aus Wikipedia jedoch abzusehen.

7. Übungsaufgabe - Teil 1

Mögliche englische Schlagwörter:
  • Child labour
  • Child trafficking
  • Agriculture / farming / rural
  • First Austrian Republic / interbellum / between the wars / interwar period
  • Austria / Lower Austria
Einschätzung der Ergebnisse:

Die Suche nach „child labour AND austria“ in der Periode von 1918 bis 1938 in der Datenbank Historical Abstracts ergab drei Treffer:
  • Gustav Otruba, Zur Geschichte der Frauen- und Kinderarbeit in Österreich. In: Bericht über den neunten Österreichischen Historikertag in Linz (=Veröffentlichungen des Verbandes Österreichischer Geschichtsvereine Bd. 17). Wien: Verband Österreichischer Geschichtsvereine (1968) 98-106
  • Maria Papathanassiou, Zwischen Arbeit, Spiel und Schule. Die ökonomische Funktion der Kinder ärmerer Schichten in Österreich 1880-1939 (1999)
  • Kathleen Alaimo, Childhood and Adolescence in Modern European History. In: Journal Of Social History 24 (1991) 591-602
Das Buch von Maria Papathanassiou ist mir schon in der 5. Übungsaufgabe begegnet. Bei dem Aufsatz von Kathleen Alaimo, der in der Datenbank auch online zur Verfügung steht, handelt es sich um eine Rezension dreier Bücher zum Thema Kinderarbeit – allerdings stehen diese nicht in Zusammenhang mit meiner Forschungsfrage. Aus diesem Grund wähle ich den Artikel von Gustav Otruba für meine Recherche.

Recherche:

Die Zeitschrift, in der der Aufsatz von Gustav Otruba erschienen ist, liegt in mehreren Wiener Bibliotheken auf, u. a. in der Hauptbibliothek oder der Fachbereichsbibliothek Osteuropäische Geschichte.

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